Chronik des ASV Höringen 1958 e.V.

In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, als sich die politische wie auch wirtschaftliche Situation in Deutschland wieder gefestigt hatte, entstanden sehr viele neue Vereine und bestehende wurden wieder aktiviert.

So entstand auch in Höringen im Jahre 1958 erstmals ein Sportverein. Es waren vorwiegend junge Männer aus der Höringer Arbeiterschaft, die sich am 28.02.1958 im Gasthaus Willenbacher zur Gründungsversammlung trafen.

Man nannte den Verein „ASV Höringen“, um seinen Mitgliedern die Möglichkeit zur Ausübung mehrerer Sportarten zu bieten.

Doch begonnen wurde mit dem

Tischtennis-Sport

in dem Saal des Gasthauses Willenbacher. Dies blieb 20 Jahre so.

In dieser Zeit bis Anfang 1980, durchlebte der ASV Höringen sportlich wie auch wirtschaftlich fast nur erfolgreiche Zeiten. Durch den frühen beginn von Jugendarbeit wuchsen viel gute und erfolgreiche Spieler hervor, die den Verein zu einer festen Größe im Tischtennis-Sport der Westpfalz machten. Ab 1970 gab es im ASV erstmals auch aktive Mädchen und Damen, welche seither zu einem festen Bestandteil des ASV Höringen geworden sind. Das Bestreben in Höringen neben Tischtennis auch noch andere Sportarten zu betreiben, wurde 1975 konkret, als erstmals für den

Fußball-Sport

eine weitere Abteilung innerhalb des ASV gegründet wurde. Da jedoch noch ein geeignetes Gelände fehlte, wurde zunächst in Gehrweiler gespielt.

Erst 1979 stand ein Grundstück zur Verfügung und es wurde vor den Toren von Höringen, mit Unterstützung der Gemeinde, ein Sportplatz gebaut.

Die Jahre von 1978 bis 1982 brachten wesentliche Veränderungen beim ASV Höringen:

·        Das Gasthaus Willenbacher stand als Spiellokal nicht mehr zur Verfügung und man musste ab diesem Zeitpunkt nach Winnweiler fahren. Zwar waren in der Turnhalle der Hauptschule Winnweiler die räumlichen Bedingungen optimal, doch durch den Wechsel verließen einige wertvolle Spieler den Verein.

·        Der Bau des Sportplatzes war für den Verein eine gewaltige Aufgabe. Vor allem die finanzielle Seite war ab diesem Zeitpunkt ein ständiges Thema in der Vereinsführung.

·        In diesem Zeitraum endete auch die Konstanz in der Vereinsführung. Die Gründungsmitglieder: Manfred Lenke und Alfons Gebhardt welche den Verein über Jahre hinweg maßgeblich geleitet und geprägt hatten, stellten sich zur Wahl nicht mehr zur Verfügung. Beide wurden aufgrund ihrer Verdienste um den Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Von 1985 bis 1995 gab es sehr viel Höhen und Tiefen.

In der Abteilung Tischtennis brachte der Wechsel in die Turnhalle nach Winnweiler wie schon erwähnt, zunächst einen Einbruch, zumindest was den sportlichen Teil betraf. Erst im Laufe der Jahre konnte man wieder an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen. Die Anzahl der aktiven Spieler und Spielerinnen hatte Anfang 1990 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht.

Der ASV Höringen hatte mit:

4 Herrenmannschaften
1 Damenmannschaft und
2 Jugendmannschaften

am Spielbetrieb teilgenommen.

Der sportliche Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war aber erst 1994/95 erreicht, mit dem Aufstieg der Herren- und Damen-Tischtennismannschaften in die Pfalzliga.

Die Fußballabteilung konnte zunächst auf neuem Platz in Höringen gute Platzierungen in der C-Klasse erreichen. Neben der aktiven Herrenmannschaft konnte auch eine „AH“ gegründet werden.

Um am Sportplatz selbst die entsprechende Rahmenbedingungen, wie Umkleideräume, Duschen und Wirtschaftsbetrieb zu schaffen, wurde mit sehr viel Eigenleistung und Einsatz der Mitglieder ein Sportheim errichtet.

Die zusätzliche Schuldenbelastung durch den Bau des Sportheims brachte finanzielle Probleme. Hinzu kamen Nachlässigkeiten in der Vereinsführung, sodass der Verein kurz vor dem finanziellen Aus stand.

In dieser Phase übernahm der Sportkamerad Helmut Müller die finanzielle Leitung des Vereins. Durch seine konsequenten Sparmaßnahmen und genaueste Führung des Wirtschaftsbetriebes steht der Verein heute wieder auf relativ gesichertem Boden. Helmut Müller, ebenfalls Gründungsmitglied des Vereins, wurde aufgrund dieser Verdienste ebenso zum Ehrenmitglied ernannt.

1995 wurde der ASV Höringen um eine Sportabteilung erweitert. Auf vielseitigem Wunsch wurde eine

Boule-Abteilung

gegründet. 

Mit dem Umbau des Bürgerhauses in Höringen konnte die Tischtennis-Abteilung endlich wieder in Höringen den kompletten Spielbetrieb aufnehmen.

Sportlich gesehen konnte das Pfalzliga-Niveau nicht gehalten werden und es folgten die Abstiege der Damen- und Herrenmannschaft in die Bezirksligen.

Auch die Fußballabteilung konnte die Erfolge der ersten Jahre nicht weiterführen.
Aus Mangel an Spielern musste hier der offizielle Spielbetrieb ab 2004 sogar eingestellt werden.

Allgemein hat sich der ASV Höringen trotz ausbleibender sportlicher Erfolge konstant gefestigt und es fanden sich immer wieder Vorstände, welche den Verein gesund weiterführten (z.B. Norbert Clos, Michael Freitag, Egon Wolf, Gert Scheidt). 2004 konnte eine weitere Abteilung gegründet werden, welche den Trend der Zeit wiederspiegelt. Mit der „Walking-Abteilung“ wurden neue Mitglieder in den Verein aufgenommen.

2008 feierte der ASV nun 50-jähriges Jubiläum.

Der Verein ist wirtschaftlich gesund. Das Sportheim unter der Leitung von Rudi Schöppler ist ein wesentlicher Faktor für den positiven finanziellen Stand. Er hat die Arbeit von Helmut Müller weitergeführt und mit viel Herzblut den Innenausbau des Sportheims sowie den laufenden Betrieb weiter ausgebaut.

Sportlich aktiv sind noch folgende Abteilungen.

·        Im Fußball hat man noch eine Hobby-Mannschaft in der vorwiegend Jugendliche trainieren.

·        Die Boule-Abteilung ist vom Festplatz auf das Gebäude des Sportplatzes umgesiedelt und spielt mit 1 Mannschaft im offiziellen Spielbetrieb.

·        Die Tischtennis-Abteilung ist der größte aktive Bereich.
3 Herren-, 2 Damen- und 2 Jugendmannschaften sind seit Jahren konstant im aktiven Spielbetrieb. Besonders die Jugendarbeit war 2008 mit Erfolgen bis auf Pfalzebene die erfolgreichste in der Vereinsgeschichte.

Diese Erfolge gilt es auch für die Zukunft zu sichern. Vielleicht wird es ja auch in Zukunft wieder mehr Interesse an der Vereinsarbeit geben und die Arbeit ruht nicht nur auf den Schultern von wenigen.

Wenn man auf die 50 Jahre zurückblickt erkennt man, wie wichtig auch für die Lebensqualität in einem Dorf die Mitarbeit in einem Verein sein kann und ist.

 


Herbert Denzer